POLYKUM Innovationstag „Direktcompoundierung 2015“

Startdatum:
11.06.2015
Veranstalter:
POLYKUM e. V.
Ort:
Ringhotel Schloss Schkopau
Anmeldung:

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Die Veranstaltung

Der POLYKUM Innovationstag „Direktcompoundierung 2015“ in Schkopau präsentiert die neuesten Entwicklungen der Zukunftstechnologie „Spritzgieß-Direktcompoundierung“ und verdeutlicht anhand überzeugender Anwendungsbeispiele aus der Praxis sowie praktischer Demonstrationen deren Potenziale.

Die Spritzgieß-Direktcompoundierung, auch als Spritzgieß-Direktverarbeitung bezeichnet, vereint die Compound-Herstellung, die sonst beim Compoundeur erfolgt, und die Formgebung, die der Spritzgießer ausgehend vom Compound-Granulat vornimmt, zu einem einstufigen Prozess. Bei diesem einstufigen Prozess entfällt das Zwischenprodukt „Compound-Granulat“ vollständig. Der Direktverarbeitungsprozess hat das Potenzial zu Kosteneinsparungen und einer Steigerung der Flexibilität im Fertigungsprozess, er ermöglicht formteilspezifische, maßgeschneiderte Compounds und eröffnet so der Kunststoffbranche neue Spielräume.

Als Spezialmaschinen für die Direktcompoundierung gibt es bereits seit mehr als 10 Jahren die Spritzgießcompounder („IMC-Technologie“), die sich für Anwendungen mit komplexen Materialmischungen und große Schussgewichte bewährt haben, sich für niedrige Schussgewichte in der Regel jedoch als in der Anschaffung zu teuer erwiesen haben.

Mit der „DCIM-Technologie“ wird jetzt ein auf Standard-Spritzgießmaschinen basierendes, kostengünstiges Investment offeriert, das für den Spritzgießer bei kleinen Schussgewichten und einfachen Compounds wie z. B. Talkum/PP oder Glasfaser/PA bereits erhebliche Eigenschafts- und Kostenvorteile mit sich bringt. Die DCIM-Technologie ermöglicht auch die einfache Nachrüstung bereits vorhandener Standard-Spritzgießmaschinen.

Die Veranstaltung gibt einen kompakten Überblick über den neuesten  Stand der Spritzgieß-Direktcompoundierung. Praktiker stellen aktuelle technische Entwicklungen und Anwendungsbeispiele vor und erläutern, wie Hersteller und Materialzulieferer für ihre Anforderungen das optimale technologische Verfahren und Materialcompound finden und dabei ihrer Materialverantwortung gerecht werden können.

Neben Fachvorträgen findet eine Besichtigung der Technika des Fraunhofer PAZ und der KraussMaffei Technologies GmbH statt. Auf einer DCIM wird ein Seriencompound mit einem Additiv zum Nachweis von Produktpiraterie modifiziert und anschließend der Effekt im Spritzgießteil vorgeführt.

Die Veranstaltung wendet sich an Kunststoffverarbeiter, Maschinenbauer, Entwickler und Anwender, der Fokus liegt auf technischen Spritzgießteilen.

Veranstaltungsablauf 11. Juni 2015

8:30

Begrüßung und Einführungsvortrag „Direktverarbeitungsverfahren im Vergleich“, Michael Busch, POLYKUM e.V.

9:00

„Faserdirektverarbeitung mit der IMC-Technologie“, Ivonne Jahn, Fraunhofer PAZ

9:30

„Die neue DCIM-Direktverarbeitung“, Peter Putsch, Exipnos GmbH

10:00

„Welcher Extruder löst welche Compoundieraufgabe, und was leistet die Einschnecke“, Robert Weddige, KraussMaffei Technologies GmbH

10:30

Kaffeepause

11:00

Bustransfer auf den ValuePark zum Technikum der KraussMaffei Technologies GmbH und zum Fraunhofer Pilotanlagenzentrum (PAZ) / Rundgang mit Demonstrationen

  • Besichtigung der Technika am Fraunhofer PAZ mit UD-Tape-Extrusion und verschiedenen IMC-Serienmaschinen
  • Besichtigung des Technikums der KraussMaffei Technologies GmbH
  • Technische Vorführung "Produktmodifizierung" auf einer DCIM
12:45

Rückfahrt zum Tagungshotel

13:00

Mittagessen

14:00

„Degasing of polyamide with direct compounding“, Javier Martinez Cue, FPK Lightweight Technologies SA

14:30

„Smarte Additive zur Polymermodifizierung durch Direktcompoundierung“, Klaus Heinemann, TITK e.V.

15:00

„Schäumen mit dem Spritzgießcompounder“, Martin Würtele, KraussMaffei Technologies GmbH

15:30

Schlusswort und Veranstaltungsende

Vorabendveranstaltung 10. Juni 2015

Ab 19 Uhr laden wir Sie herzlich zu einer gemütlichen Bootsfahrt auf der Saale ein. Die Fahrt beginnt und endet an der Anlegestelle des Ringhotels Schloss Schkopau und führt über mehrere Schleusen nach Merseburg, der alten Kaiserpfalz von König Heinrich I., dem deutschen Reichsgründer. Dort erwartet Sie eine interessante Führung durch das Merseburger Schloss.

Die Besichtigungen / technische Vorführung:

DCIM:

Angesichts steigenden wirtschaftlichen Druckes und zunehmender Umweltaspekte gewinnt die Modifizierung von Standard- und technischen Kunststoffen mit geeigneten Additiven weiter an Bedeutung. Die auf Standard-Spritzgießmaschinen basierende DCIM-Technologie eröffnet den Spritzgießern die Möglichkeit, ihre Spritzgießmaterialien selbst zu modifizieren. Je nach Anforderung an das Bauteil lassen sich die Werkstoffe mit gewünschtem Preis-Leistungs-Verhältnis und umweltpolitischen Vorgaben „maßschneidern“.

Eine interessante Variante stellen die am TITK in Rudolstadt entwickelten „smarten Additive“ gegen Produktpiraterie dar. Das Vorhandensein dieser Additive im Spritzgießmaterial führt dazu, dass das Bauteil im Licht eines Laser-Pointers in spezifischer Weise leuchtet. Auf diese Weise kann der sichere Nachweis der Herkunft des Materials des Bauteils erbracht werden. Hierzu genügt es, dem Spritzgießmaterial kleinste Mengen des Additivs zuzugeben, vorausgesetzt das Additiv wird bei der Verarbeitung homogen im Spritzgießmaterial verteilt. Mit einem DCIM-Spritzgießcompounder kann dies sehr einfach realisiert werden. Hierfür muss das Granulat vor der Verarbeitung lediglich mit dem Additiv bepudert werden.

An einer DCIM im Technikum der KraussMaffei Technologies GmbH in Schkopau werden das Vorgehen bei der Additivierung und die Wirkungsweise des Additivs im Spritzgießteil an einem Beispiel demonstriert. 

UD-Tape-Extrusion:

Endlosfaserverstärkte Thermoplaste (UD-Tapes) verfügen über hervorragende mechanische Eigenschaften wie hohe spezifische Steifigkeiten und Festigkeiten sowie ein ausgezeichnetes Energieaufnahmevermögen. Durch Kombination mit langfaserverstärkten Thermoplasten (LFT) lassen sich geometrisch komplexe Bauteile und sehr kurze Verarbeitungszeiten realisieren. Diese Synergie aus mechanischen und technologischen Vorteilen prädestiniert diese Hybridbauweise für den Einsatz in hoch belastbaren Serienbauteilen bei gleichzeitig niedrigem Gewicht im Automobilbereich.

Für die Herstellung der Halbzeuge, die thermoplastischen UD-Tapes, werden derzeit unterschiedliche Technologien angewendet. Eine sehr effektive und wirtschaftliche Technologie stellt die Schmelzeimprägnierung dar. Bei diesem Verfahren werden die Einzelkomponenten Faser und Thermoplastmatrix direkt zu einem UD-Tape verarbeitet, die zusätzlichen Prozessschritte Pulver-, Folien- oder Faserherstellung entfallen. Somit wird kostensparend gearbeitet und die Halbzeugqualität wird nicht gemindert.   

Am Fraunhofer Pilotanlagenzentrum für Polymersynthese und -verarbeitung PAZ in Schkopau wurde diese Technologie im Pilotmaßstab umgesetzt und ermöglicht eine Material- und Halbzeugentwicklung in industriekompatiblen Dimensionen. Somit ist eine zügige Überführung in die industrielle Anwendbarkeit gesichert.

Die Anlage steht zur Unterstützung der Kunden des Fraunhofer PAZ für die Material- und Halbzeugentwicklung sowie zur Bemusterung von Pilotmengen zur Verfügung. Realisiert werden können Tapebreiten von 500 mm und enorme Prozessgeschwindigkeiten bis zu 20 m/min. In dieser Dimension und Konfiguration ist die Anlage weltweit einzigartig.

Anmeldeinformationen

  • Teilnehmergebühr 390,- € (inkl. 19% Ust) pro Person
  • Sonderpreis 195,- € (inkl. 19% Ust) pro Person bei verbindlicher Anmeldung bis zum 01.05.2015
  • Sonderpreis 195,- € (inkl. 19% Ust) pro Person für POLYKUM-Mitglieder
  • Die Teilnehmergebühr beinhaltet die bei der Tagung und der Vorabendveranstaltung angebotenen Speisen und Getränke.
  • Zur Anmeldung füllen Sie bitte das Anmeldeformular vollständig aus und senden es per Fax, Brief oder E-Mail an die angegebene Adresse zurück. Anschließend erhalten Sie zeitnah eine Teilnahmebestätigung und überweisen danach bitte die Teilnehmergebühr auf das angegebene Konto.
  • Eine verbindliche Anmeldung ist per Fax oder Brief durch Zusendung des vollständig ausgefüllten und unterschriebenen Anmeldeformulars gegeben. Wird das ausgefüllte Anmeldeformular per E-Mail verschickt gilt die Anmeldung erst nach Zahlung der Teilnehmergebühr als verbindlich.
  • Die Stornierung einer verbindlichen Anmeldung ist bis zum 30.04.2015 kostenfrei. Bei Stornierung bis zum 15.05.2015 ist die halbe, danach die volle Teilnehmergebühr zu entrichten.
  • Anmeldeschluss ist der 21.05.2015.