DCIM-Technologie mit Hugo-Junkers-Preis ausgezeichnet

Die Merseburger Firma Exipnos erhielt für die von ihr entwickelte DCIM-Technologie einen der begehrten Hugo-Junkers-Innovationspreise 2014 des Landes Sachsen-Anhalt. Die prominent besetzte Jury, der unter anderem auch Leopoldina-Präsident Jörg Hacker angehörte, stuft damit diese Technologie zum Direktcompoundieren von Kunststoffen als eine herausragende Innovation ein.

Peter Putsch Hugo Junkers Preis 2014, Foto: IMG/Thomas Meinicke

Peter Putsch Hugo Junkers Preis 2014

Die Konkurrenz war so zahlreich wie noch nie in der 24-jährigen Geschichte des renommierten Preises für Forschung und Innovation. Mehr als 170 Firmen hatten sich um die begehrten Trophäen beworben, darunter 60 allein in der Kategorie „Innovativste Produktentwicklung“, in der auch Exipnos antrat. „Unter den vielen hochkarätigen Bewerbern zu den drei besten zu gehören, macht uns sehr stolz“, gestand Peter Putsch, Gründer und Geschäftsführer der 2009 gegründeten Firma nach der Preisverleihung am 15. Dezember 2014 in Magdeburg.

Kurz zuvor hatte er den 3. Preis aus den Händen von Jurypräsident Prof. Dr. Ralf B. Wehrspohn, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik IWM in Halle, entgegengenommen.

(Fotos: IMG/Thomas Meinicke)

Mit der Ehrung zeichnete die Jury das von Exipnos entwickelte Direct Compounding Injection Molding (DCIM) aus, ein Verfahren, das die Kunststoff-Industrie in den nächsten Jahren nach Überzeugung vieler Experten nachhaltig verändern dürfte. Denn es macht nicht nur die bisher notwendige Herstellung von Kunststoff-Granulaten als Zwischenprodukt für das Spritzgießen überflüssig. Mit der Einsparung zahlreicher Arbeitsschritte ermöglicht es zudem Effizienzsprünge und minimiert unerwünschte Einflüsse auf Materialeigenschaften, insbesondere bei High-End-Kunststoffen etwa für den Fahrzeug- und Flugzeugbau.
So können mit DCIM pro Kilogramm(!) Kunststoff bis zu 0,7 kWh Energie eingespart und die Kosten um 30 bis 50 Cent gesenkt werden. In einer Branche, in der teilweise um Zehntelcent pro Kilogramm verhandelt wird, sind das Welten! Darüber hinaus entfallen Transportwege. Entwicklungszeiten für neue Produkte können teils von mehreren Wochen oder Monaten bis auf einige wenige Tage verkürzt werden, wie umfangreiche Praxistests mit Industriepartnern in den letzten Monaten unter Beweis stellten.

Dabei spielt DCIM einen weiteren entscheidenden Vorteil aus: seinen modularen Ansatz. Denn im Unterschied zu bisherigen Direktcompoundier-Technologien ist DCIM nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung bestehender Anlagen konzipiert. Die DCIM-Einheit kann mit wenig Aufwand an jede herkömmliche Spritzgießmaschine angedockt werden. Mit weniger als einem Quadratmeter Grundfläche findet sie zudem in jeder Werkhalle Platz. Mit KraussMaffei Technologies, einem der weltweit führenden Hersteller für Kunststoffmaschinen, arbeitet das Exipnos-Team nach umfangreichen, erfolgreichen Prototypentests gegenwärtig an der Serienentwicklung. Bereits im Sommer 2015 soll die nunmehr preisgekrönte Technologie am Markt erhältlich sein.

Kontakt:

Exipnos GmbH
Peter Putsch
Brandisstraße 4, 06217 Merseburg
Tel.: (0172) 8998224

Informationen zum Hugo-Junkers-Preis

Über Exipnos:

Die Firma Exipnos wurde 2009 in Schkopau gegründet. In ihr wurden die For-schungs- und Entwicklungsaktivitäten der Nürnberger Putsch GmbH, eines seit 1922 existierenden Unternehmens der Kunststoffindustrie, gebündelt. Die heute vier Mitarbeiter zählende Exipnos GmbH machte sich mit neuen Materialien und Verfahren einen Namen und etablierte sich darüber hinaus als Hersteller hochwer-tiger Spezialkunststoffe. Zu den Kunden zählen unter anderem deutsche Automo-bilhersteller und  zulieferer. Vor zwei Jahren zog Firmengründer Peter Putsch mit seiner Frau und seinen Kindern nach Merseburg (Sachsen-Anhalt), wo auch das Unternehmen seit Oktober 2014 seinen Sitz hat.