Caldic: Neues POLYKUM-Mitglied setzt auf interdisziplinäre Forschung

Caldic Deutschland GmbH ist seit einigen Wochen Mitglied im POLYKUM e.V. Was die Düsseldorfer Tochter des familiengeführten Handelskonzerns mit Hauptsitz in Rotterdam zum Beitritt bewog, erläuterte uns Geschäftsführer Dr. Stephan Neis kurz nach Eingang des Mitgliedsantrags persönlich.

Merseburg/ Düsseldorf, 10.06.2021 Als traditionsreiches Handelshaus mit mehr als 110-jähriger Geschichte verfügt die Caldic Deutschland GmbH „über ein sehr gutes Netzwerk in der Rohstoffindustrie, für die wir ein geschätzter Partner für die globalen Märkte sind“, sagt Geschäftsführer Stephan Neis. Die Partnerschaft gehe dabei gerade für Kunden aus der Kunststoffbranche weit über Einkauf und Vertrieb hinaus. „So verfügen wir am Standort Düsseldorf über eigene Kapazitäten und modernstes Know-How zur Herstellung von formulierten Halbfabrikaten im Bereich der Kunststoff-Additivierung und -modifizierung“, unterstreicht der promovierte Chemiker.

Eigene Produkte und Labore

Zu den Eigenerzeugnissen zählten zum Beispiel „flüssige Halbfabrikate für die gezielte Modifikation von Polyamiden, um deren Kristallinität und Anfärbbarkeit zu steuern“, erläutert Neis. „Wir stellen aber auch spezielle kompaktierte Additive-Blends her, die Kupfer und andere Elemente enthalten, um die Oxidationsstabilität von Thermoplasten in der Schmelze zu verbessern.“  Caldic führe für seine Kunden zudem „Untersuchungen an Blends im eigenen Labor“ durch und vertreibe Kunststoffadditive wie Antioxidantien und Lichtschutzmittel sowie Polymer-Modifikatoren namhafter Hersteller.

Innovationspotenzial in Mitteldeutschland als Anreiz

Wichtigste Motivation für den Beitritt zum POLYKUM e.V. war für das Düsseldorfer Unternehmen „die sehr industrienahe und interdisziplinäre Ausrichtung des Netzwerks“, wie Neis verrät: „Diese Kombination aus Forschungs-, Industrie- und Dienstleistungspartnern bietet in unseren Augen noch größeres Innovationspotenzial als rein universitär ausgerichtete Forschungsstätten.“ Das durch POLYKUM initiierte RUBIO-Projekt sei für Caldic der letzte Anstoß gewesen, der Fördergemeinschaft beizutreten: „Mit dem Forschungsansatz, eine Familie von Biokunststoffen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg – vom Monomer bis zum fertigen Bio-Kunststoffartikel – zu entwickeln, setzt POLYKUM Maßstabe“, ist der erfahrene Werkstoffforscher überzeugt.

Eine weitere Gemeinsamkeit verbindet die Interessen von Caldic und dem RUBIO-Projekt: Beide setzen konsequent auf nachwachsende Rohstoffe. Caldic verfügt über ein sehr umfangreiches Portfolio oleochemischer Rohstoffe, die in immer mehr Anwendungen anzutreffen sind und die mithelfen können, die RUBIO-Kunststoffe zur Marktreife zu entwickeln.

Chemieregionen stärker vernetzen

Als Unternehmen im Rheinland sei Caldic im größten Chemie-Cluster Europas beheimatet. „POLYKUM ist Teil des Mitteldeutschen Chemiedreiecks um Leuna, Schkopau und Bitterfeld“, konstatiert Stephan Neis: „Wir möchten gern dazu beitragen, beide Zentren noch stärker miteinander zu vernetzen, zum beiderseitigen Vorteil. Schließlich wurde – und wird – in beiden Regionen seit 80 Jahren Chemie- und Kunststoffgeschichte geschrieben.“

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Die Caldic Deutschland GmbH

ist Teil eines familiengeführten mittelständischen Konzerns mit insgesamt 1.100 Mitarbeitern in Europa, Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum. Caldic wurde 1970 durch Joop van Caldenborgh in Rotterdam gegründet, wo sich bis heute das Hauptquartier befindet. Die Firmenbezeichnung steht als Akronym für den Firmengründer (CAL), für Distribution (D) und industrielle Chemikalien (IC).  Caldic genießt bei seinen Kunden als „Full-Service“-Lösungsanbieter für die globalen Märkte in den Bereichen Lebensmittel, Körperpflege, Pharma, Chemie und Industrie höchste Akzeptanz. Darüber hinaus hat sich das Unternehmen auf die Fahne geschrieben, verstärkt auf nachhaltige Lösungen zu setzen. Die Geschichte des Standortes Düsseldorf reicht 110 Jahre zurück bis in die Anfänge der Firma Weinstock und Siebert, die Mitte der 1990-er Jahre an die Caldic Gruppe verkauft wurde. In Düsseldorf arbeiten heute 75 Mitarbeiter für Caldic.